© Julia Petersen

Die Sturmhaube auf Sylt

Da braut sich tüchtig was zusammen, im Norden von Kampen auf dem Roten Kliff.

© Julia Petersen

Vom Keller bis in den Giebel und drumherum wird dort gerade täglich gewerkelt, um die langersehnte Eröffnung im Herbst zu realisieren. Wer in den Genuss des authentischen Sturmhaube-Flairs kommen möchte, kann es sich schon jetzt auf der Terrasse gemütlich machen und den Blick über das Meer schweifen lassen.

Draußen aus den Musikboxen unterm Dach singt Bob Marley den ikonischen Song „Three Little Birds“ und erfüllt mit seiner Stimme den nördlichen Vorplatz des bekannten Sylter Reetdachhauses. Dünengras, Rosa Rugosa und üppige Buhnen schmücken den Weg hinauf zur Terrasse der Sturmhaube in Kampen. Jahrzehntelang lebten die runden Holzpfähle im Meer und ließen sich von Gezeiten, Stürmen und dem Salz der Nordsee formen. Standfest ragten sie bei Ebbe hervor, sturmerprobt stehen sie nun dort und geben einen Vorgeschmack auf das was war, ist und was noch kommt. Über die Zukunftspläne der im Jahre 1900 erbauten Sturmhaube weiß der neue Geschäftsführer und Gesellschafter Felix Knochenhauer bestens Bescheid. Mittlerweile, denn von der Ausschreibung des Projektes über den Baubeginn vor zwei Jahren bis hin zum jetzigen Moment war es ein arbeitsintensiver Prozess, der ein großes Pensum an Geduld und Energie forderte. „Das Learning ist riesig, so viele erste Male hatte ich noch nie in meinem Leben“, zeigt sich Felix Knochenhauer offen und geraderaus. Dabei erinnert er sich bewusst an den Anfang der Bauphase, als der erste Schwung an Entscheidungen getroffen werden musste, der seinen gelernten und gewohnten Wirkungskreis übertraf. Seitdem lernte er jeden Tag dazu, auch über sich selbst, gewann mehr Know-how und wuchs damit in die neue Rolle als oberste Bauaufsicht bravourös hinein.

Den ursprünglichen Charme erhalten

Unterstützung bekam er hierfür von den anderen Gesellschaftern, deren berufliche Backgrounds (Architekt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Bauunternehmer) gemeinsam mit Felix Knochenhauers Wissen ideale Voraussetzungen für ein derartiges Projekt bieten. „Zu Beginn war ich skeptisch, doch dann habe ich verstanden, was jeder zum Tisch bringt. Jeder von uns macht, was er kann“, so Knochenhauer. Dieses Credo gilt auch für das restliche Sturmhaube-Team. Hierfür konnte der Kampener glücklicherweise seine Schwester Amelie sowie seinen Bruder Daniel gewinnen und vereint somit Sylter Tradition und Familie in einem Betrieb. Seine authentische Art, die attraktiven Rahmenbedingungen und sein Netzwerk lassen das Team stetig wachsen.

Ein besonderes Herzensanliegen der Gesellschafter war es den Bezug zur ursprünglichen Architektur der Sturmhaube zu erhalten. Dafür sorgten unter anderem acht Meter lange Baustellenstützen, die das Dach vor dem Einsturz sicherten. Mittlerweile ist von der alten Aufteilung kaum noch etwas zu erkennen. Wände wurden eingerissen und frisch gezogen, neue Räume entstanden, alle Mauern mussten neu verklinkert und über dreißig Kilometer Kabel verlegt werden. Jede Fliese, jede Wandfarbe und jedes Interior-Element wurden persönlich ausgewählt. Natürliche Materialien und Formen bestimmen den Look. Insbesondere den Abläufen des Personals schenkten die Bauherren höchste Aufmerksamkeit. „Wir haben die Schwachpunkte der Sturmhaube ausgemerzt, Wege optimiert und verkürzt. Mit Sinn und Verstand“, macht der junge Sylter Unternehmer deutlich.

Regionalität ist selbstverständlich

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Modernität und Praktikabilität treffen ebenfalls auf das Kernstück der Sturmhaube zu. Dort hat Küchenchef Dieter Jensen fortan das kulinarische Sagen. „Sowas Modernes hatte ich noch nie unterm Arsch“, lautet sein persönliches Fazit bezüglich der neuen Küche. Regionalität wird hinsichtlich des Sturmhaube-Genusses nicht großgeschrieben, sondern als selbstverständlich vorausgesetzt. Vom Strandsnack bis zum besonderen Dinner oder Sushi-Event wird die Küche allerhand bieten. Ebenfalls ein logistisches Meisterwerk sind zwei neue Aufzüge, die die Getränke vom Keller bis ins Restaurant befördern und unnötiges Geschleppe verhindern sollen. Das macht insbesondere in Anbetracht der hauseigenen Brauerei, die sich im Keller befindet, Sinn. „Wir trinken gerne Bier, dabei kam uns die Idee“, sagt Felix Knochenhauer.

Neben dem Restaurant und der Bar im Erdgeschoss gibt es in der oberen Etage zwei Suiten und vier Zimmer zur Übernachtung. Jedes Zimmer bietet eine wundervolle Aussicht in die umliegende kostbare Naturlandschaft. Sie ist es auch, die das Konzept der Sturmhaube inspirierte, den eigentlichen und größten Luxus schenkt und in Kombination mit dem Service einen erheblichen Teil zum Wohlfühlen beiträgt. Dass diese Philosophie gänzlich aufgehen kann, ist schon jetzt spürbar und auch sichtbar. Niemand scheint sich an der Baustellenromantik im Außenbereich zu stören, im Gegenteil. Dass hier etwas passiert, rangeklotzt wird und man sogar dabei zuschauen kann, wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Wer Lust hat, kann sich bei Fish & Chips, kreativen Waffeln und Sprudel selbst ein Bild machen. Von dem was ist und noch kommen mag. “Don’t worry about a thing, cause every little thing is gonna be alright”, weiß Bob Marley.

Der Kiosk der Sturmhaube in Kampen ist von Montag bis Sonntag von 10:00 bis 22:00 Uhr (Küche bis 21 Uhr) geöffnet. Es gibt eine kleine Auswahl an Speisen und einiges an Getränken: vom Kaffee, bis zu Weinen und selbstgebrautem Bier. Weitere Infos gibt es auf www.sturmhaube.de.

Felix Knochenhauer

„Manchmal muss man sich vor Augen führen, wie weit wir schon gekommen sind.“

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