Sylter Sturmwoche 2026

Achim Hille war schon Rettungsschwimmer am Rantumer Strandabschnitt „Samoa“, als die meisten von uns noch in der Ursuppe plantschten. Spätestens seit der gebürtige Berliner irgendwann in den späten 80ern auch Boss der Schwitzhütte am Strand wurde, ist er eine Legende. Zusammen mit seiner Liebsten, Ruth, zelebriert „der Hille“ in seinem Holzhaus am Dünenfuß eine Saunakultur, die all das offeriert, was das Schwitzen am Meer zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. Einschließlich der tosenden Nordsee zur Abkühlung ein paar Schritte vor der Tür.

Exklusiv für die Dauer der Sturmwoche unterbrechen Ruth und Achim ihre Winterpause und sind jeden Tag für euch da. Bucht euern Slot!

Es gibt Sylter Naturführer und es gibt Werner Mansen: Der zertifizierte Nationalpark-Führer ist eine Kategorie für sich und hat für diesen Auftakt zur „Sylter Sturmwoche“ einfach mal seine Reisepläne verschoben: Der Sylter wird am Freitag, den 16. Januar für die Sturmwoche mit allen, die Lust haben, die Sylter Nacht und die Ursprünglich der Natur zu feiern, die Südspitze umrunden (etwa sechs Kilometer). Ein Moment der Einmaligkeit. Zudem wirkt dieses gemeinschaftliche Naturerlebnis garantiert Horizont weitend: Mansen wird auf der Tour entlang des Flutsaumes nicht nur naturkundliche Besonderheiten erläutern, sondern auch mit seinem „stürmischen" Wissen punkten. Alles, was die Südspitze der Insel energetisch zu einem einzigartigen Ort macht, wird bei dieser Wanderung erlebbar. Und mit Glück leuchten Mond und Sterne den Weg entlang des Ufers. Falls nicht, macht vielleicht die Mitnahme einer kleinen Taschenlampe und natürlich in jedem Fall eine sehr wetterfeste Kluft ganz viel Sinn. Einzelne Vierbeiner dürfen nach Rücksprache mit Werner Mansen mitgenommen werden.

Direkt an der Düne, mit der Brandung in Hörweite, liegt das Surfhouse auf dem Campingplatz im Westerländer Süden. Hier, wo sonst Sonnenanbeter und Surfer den Sommer genießen, herrscht nun kreative Ruhe und nordische Gemütlichkeit: Zeit für den Näh-Workshop der SMG-Veranstaltungsreihe „Sylter Sturmwoche“. Der Workshop lädt dazu ein, das raue Erbe des Meeres auf neue Weise zu erleben. Vor den Teilnehmern stapeln sich Stoffe und Materialien, darunter vom Sturm gezeichnete Fragmente der legendären Sylter Strandkörbe. Diese blau-weißen und sandfarbenen Symbole des Strandlebens, vom Nordseewind gezeichnet, sollen nun eine neue Form finden. 

Im gemütlichen, holzgetäfelten Raum des Surfhouses, dekoriert mit Surfbrettern und maritimen Bildern, sitzen die Teilnehmer und arbeiten an ihren Projekten. Das Knattern der Nähmaschinen mischt sich mit dem Rauschen der Brandung, während die Gedanken des Alltags verfliegen. Unter der Anleitung des erfahrenen Handwerkskünstlers Andi entstehen Taschen, Weinkühler und einzigartige Souvenirs – jedes Stück eine Hommage an die wilde Nordsee. Während sie nähen und gestalten, schaffen die Teilnehmer gute Gespräche und neue Erinnerungen. Am Ende des Tages gehen die Teilnehmer nicht nur mit einem selbstgefertigten Andenken, sondern auch mit inspirierenden Erinnerungen nach Hause.

Vier Grad Luft, zwei Grad Wasser – Kaltbaden fühlt sich an wie ein Espresso für die Sinne: Man zieht die warmen Sachen aus, stapft zum Meer, fragt sich kurz „Warum mache ich das?“ – und weiß es Sekunden später ganz genau. Damit man den Zustand zwischen „Hilfe!“ und „Herrlich!“ in Gemeinschaft erleben kann, gibt es in der Sturmwoche ein Wochenend-Winterbade-Programm: Die Medizinjournalistin und Rettungsschwimmerin Ela Schnebbe wird den Teilnehmenden im Restaurant „Sturmhaube“ kurz erläutern, was Kälte kann – für die Gesundheit, den Kopf und die Stimmung. Zur Vorbereitung auf den „Einstieg“ gehört es auch, mögliche Risiken zu besprechen und Atemtechniken zu üben. Der Test, ob der Badekurs etwas für dich ist: Nach der warmen Dusche einfach mal den Hahn auf „eiskalt“ drehen! Erst 30 Sekunden, später bis zu zwei Minuten. Oder: mal eine Runde barfuß am Strand oder im Garten drehen! Die Reaktion des Körpers ist ehrlicher als jeder Ratgeber. Ein ärztlicher Check-up zur Herzgesundheit rundet die Vorbereitung ab. 

Bitte mitbringen: Warme wollige Kleidung, in die man nach dem winterlichen Bad ganz einfach wieder hineinschlüpfen kann. Mütze und Handschuhe gehören unbedingt auch dazu! Der Treffpunkt ist der Seminarraum des Restaurants „Sturmhaube“. Nach dem Bad kann man am Kiosk Heißgetränke erwerben.

Tattoo-Künstlerin Stella-Maria Wiener gehört mit eigenem Studio, internationalem Renommee und einem provokanten Tribal-Stil zu den herausragenden Persönlichkeiten ihres Fachs. Zudem ist sie akademische Expertin für die Bedeutung von Tattoos in der Weltgeschichte. Im beschaulichen Rahmen des Sylt Museums in Keitum zeigt sie gemeinsam mit dem „lebendigen Anschauungsobjekt“ Sören Hansen aus Morsum, welche Rolle Seemanns-Tattoos für die weltweite Verbreitung der Körperkunst spielten und warum ihre Motive und Bedeutungen bis heute nachwirken. 

Im Gespräch mit Imke Wein beantwortet Stella-Maria Wiener alle Fragen rund um das Thema Tattoo und gibt dabei tiefe Einblicke in die Welt der Körperkunst. Zum Abschluss demonstriert sie live vor Ort an Sören Hansen, wie ein Tattoo gestochen wird. Ein Abend, der also wortwörtlich unter die Haut geht.

In der Kunst wird vermeintlich Unsichtbares sichtbar: Wie Wind, die leichte Brise und auch der vehemente Sturm auf die Leinwand kommen, hat Künstlerinnen und Künstler zu allen Zeiten und in allen Epochen gefordert und inspiriert. Auch Sylter Kreative begeisterte dieses Thema - und sie fanden spannende Bildlösungen. Kunstwissenschaftlich blieb das Sujet „Luftbewegung auf der Leinwand“ bislang dagegen weitgehend unsichtbar.

Höchste Zeit, dass sich das ändert, meint Kunsthistorikerin Dr. Karen Michels. Trocken und tief wissenschaftlich wird ihr Vortrag indes garantiert nicht: Dr. Michels sieht es als eine Lebensaufgabe, Kunst lebensnah zu vermitteln und - über ein Fachpublikum hinaus -  Begeisterung für die Sprache der Malerei zu wecken. In der Klappholttaler Akademie am Meer, aber z.B. auch auf Kunstreisen ihrer Hamburger „Agentur für Kunstverstand“ ist sie als Referentin heiß begehrt. Für die „Sturmwoche“ präsentiert sie an einem bezaubernden Ort mitten in den Dünen Beispiele, Techniken und überraschende Anekdoten rund um das Thema "Sturm in der Kunst“.

Wenn es draußen stürmt und braust, ist dies ein wunderbarer Moment, sich mit einer heißen Tasse Tee und Friesenkeksen der eigenen Schreiblust hinzugeben und in die Magie der Worte einzutauchen. Freudvoll. Kraftvoll. Einzigartig. Die Sylter Autorin und Schreibwerkstatt-Dozentin Dorothée Gommen-Hingst nimmt uns mit auf eine fantastische Reise zu unseren kreativen Quellen. Impulse finden wir dabei auf einem kurzen Spaziergang durch die Natur, in Postkarten, Bildern und in der Musik. Gedanken verdichten sich. Gedichte entstehen. Geschichten werden geboren - voll Rhythmus, Wortkunst und Sprachpoesie. An den fulminanten Erfolg des Mini-Schreib-Retreats zur Sturmwoche 2025 knüpfen wir an und laden in diesem Jahr erneut ein zu einem sprudelnden Nachmittag jenseits von Raum und Zeit. Wir schreiben. Wir lesen. Wir schöpfen, schaffen und fabulieren. Doch vor allem tun wir eins: Wir entfesseln den Sturm der Kreativität mit unseren Stiften und lassen ihn über das Papier jagen. Schreibfreude mit Windstärke 9 garantiert!

Sturmphasen sind entscheidende Momente für die Natur. Und das in fast jeder Hinsicht. Auch was den Müll anbelangt. Denn der wird in stürmischen Tagen an den Strand gespült und lässt sich besonders effektiv einsammeln. Jede Clean-Up-Runde macht einen spürbaren Unterschied für den Strand und das Meer. Also: ran da! 

Die Aktivisten von „Bye Bye Plastik“ stellen das benötigte „Werkzeug“. Wenn alle zusammen anpacken dauert der Einsatz genau 1,5 Stunden und beginnt mit einem Treffen am Parkplatz „Sturmhaube 2“. Nach allen Bye-Bye-Plastik-Aktionen der letzten Jahre ist außerdem klar: Man trifft immer nette Leute, hält die Knochen beweglich, tut sich und vor allem der Natur etwas Gutes. Denkt an wetterfeste Kleidung, bringt Freund*innen mit und bei Bedarf auch eure Wauwis.

Promenaden-Nostalgie im Winterwohnzimmer der „Goldenen Möwe“

Kurz nachdem die ersten Badegäste im Jahr 1855 ihre Sommerfrische auf Sylt entdeckten, entstand an der Westerländer Küste ein erster „Wandelgang am Meer“. Mit der hölzernen Wandelbahn, die 1879 fertiggestellt wurde, setzte eine Entwicklung ein, in deren Verlauf die Promenade - trotz zahlreicher baulicher Veränderungen, Erweiterungen und wiederholter Zerstörungen - bis heute ein zentraler Ort des Flanierens, der Begegnung sowie des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens auf Sylt ist.

Die Sylter Sturmwoche greift am 21. Januar diese lebendige Geschichte an einem Ort auf, der zeigt, wie entspannt sich gastronomisches Erlebnis und Zeitgeist verbinden lassen: im Winterwohnzimmer der „Goldenen Möwe“ schräg gegenüber der „Muschel“.

Das Team des Sylter Archivs bringt dafür Geschichten und Einblicke aus seinem Depot mit und nimmt das Publikum mit auf eine nostalgische, teils amüsante, teils überraschende Zeitreise entlang der Westerländer Promenade.

Dazu servieren Fabi de Vries, Dirk Effler und das Team der „Möwe“ passende Köstlichkeiten, wie den Promenadeneintopf, Drinks und Musik – jeweils stimmungsvoll abgestimmt auf die Epoche des gezeigten Materials. „Wir wollen an diesem Abend in Nostalgie schwelgen, aber auch Ideen für die Zukunft spinnen“, sagt Gastgeber und Surf-Entrepreneur Dirk Effler.

Unser Nachbarland wird weltweit gerühmt für seine Fähigkeit, alltägliches Miteinander so zu gestalten, dass es garantiert zu einem seelenvollen Ereignis wird: „Fællesspisning“ - die gemeinsame Mahlzeit in großer Runde - ist eine von so vielen dänischen Glücksformeln, die etwas neidisch Richtung Norden schielen lässt. Aber zum Glück gibt's auf Sylt die Dänische Minderheit und die Hygge-Expertinnen des Kulturvereins "Sydslesvigsk Forening“. Zudem besitzt die Insel sehr besondere, weitgehend unbekannte Locations - wie das „Fünf-Städte-Heim“ in Hörnum. 

Die „Sturmwoche“ bringt all das zu einem prickelnden Format zusammen: Der dänische Spirit wird am 22. Januar an der langen Tafel im wunderbaren Essensaal des „Fünf-Städte-Heims“ in Hörnum erlebbar! Mit herzenswarmen Gastgebern, dänischem Smørrebrød (und anderen typischen Fællesspisning-Köstlichkeiten) und angeregten Tischgesprächen. Ganz gewiss wird auch gemeinsam gesungen. Eine flotte Bingorunde und etwas Live-Musik dürfen natürlich nicht fehlen. So wie es sich im Nachbarland eben gehört, wenn man zum Abendbrot in großer Runde zusammenkommt.

Das Menü:

• Smørrebrød (belegte Roggenbrotscheiben)
• Stegt flæsk med persillesovs (knusprig gebratener Schweinebauch mit Petersiliensoße)
• Risalamande (dänischer Milchreis mit Sahne und Mandeln)

Hier kommt zusammen, was zusammengehört: Die unvergleichliche Westerländer „Galaxis“ wird erneut und mit Leidenschaft für eine einzige Nacht aus ihrem Dornröschenschlaf geküsst. Die Tore ins Lila-Dancing-Paradies sind für Menschen ab 18 Jahren geöffnet. Nach oben gibt es keine Grenze für diese Nacht. Sylt steht jedenfalls ein unvergessliches Disko-Erlebnis bevor. Die Zeremonienmeister des Abends kommen aus Hannover, wo sie als Künstlerkollektiv „Hits ins Herz“ seit etlichen Jahren die Clubszene aufmischen. Greta Wein, ein essentieller Teil des Teams, ist gebürtiges Sylter Inselkind: Somit wird es beinahe unter Garantie gelingen, auch den friesischten aller Knochen auf die Tanzfläche zu bewegen. Beim „Song-Bingo“ und anderen welterprobten Spiele-Formaten wird der Bann gebrochen. Zu späterer Stunde übernimmt dann Malte Scheibe am Plattenteller.
Die Plätze für die heißeste aller Diskonächte sind begrenzt. Um alberne Stimmung, glitzernde Garderobe und recht pünktliches Erscheinen wird herzlichst gebeten. 

Wer im Sommer bei der Premiere des YO DAY Festival im Avenarius Park dabei war, bekommt noch immer einen leicht verklärten Blick. Gewiss ist: Es war richtig schön gewesen! Alle, die Ende August keine Zeit hatten oder immer schonmal wissen wollten, was eigentlich hinter Yoga & Co. steckt oder ob das alles vielleicht doch mehr ist als die Summe der Klischees, der oder die hat in der Sturmwoche die Gelegenheit, das bei der kleinen Winter-Edition des YO DAY herauszufinden. Es wird in jedem Fall bewegt, bewegend und richtig gemütlich im Kaamp Hüs - in den schönen Räumen unter Reet an der Kampener Hauptstraße. Der Sylter Tag rund um modernes Movement, Yoga, Meditation, Massagen und Begegnung bietet reichlich Möglichkeit, unterschiedlichsten Bewegungsformen auszuprobieren oder zu vertiefen, ganz neue Impulse zu erhalten, um sich am Ende des Festival-Tages rundherum bereichert zu fühlen. Die Angebote sind für jeden geeignet und reichen von Workshops zum Thema „Regulierung des Nervensystems in stürmischen Zeiten“, über körperlich anregende Yogastunden zu vielerlei Aspekten, von einer Einführung in die Bewegungskunst des Feldenkrais, Dancemoves, einer ganzheitlichen „Shake the dust“-Klasse zu Elektro-Beats bis hin zu einem klangvollen Abschluss mit Lecker-Kakao.

Nähe Infos zu den Lehrenden und allen Programmpunkten gibt es auf Insta @yo_day_sylt und hier

Zum 34. Mal bietet der Henner-Krogh-Förderpreis Sylter Talenten die große Bühne, um in der Welt der Musik Gehör zu finden. Der traditionsreiche Sylter Wettbewerb war schon der Startschuss für etliche Musikerkarrieren, wie z.B. die von Ina Müller und Edda Schnittgard. Der Förderpreis steht für exzellente Kandidaten, eine großartige Jury und bemerkenswerte Preisgelder. Die Veranstaltungsreihe „Sylter Sturmwoche“ möchte den Talentwettbewerb nicht für sich vereinnahmen, sondern an dieser Stellen unbedingt empfehlen, das Ereignis nicht zu verpassen.

Und so geht’s beim 24. Henner-Krogh-Förderpreis: Nach einem deutlichen „Post-Corona-Schwächeln“ der Sylter Musikszene gab es jetzt erstmals wieder mehr Bewerbungen als Teilnehmer-Plätze. „Über den Zuwachs für die Sylter Musikszene sind wir wirklich glücklich“, versichert Förderpreis-Organisatorin Annika Feldmann.

So werden am 24. Januar sieben Acts auf der Bühne im Congress Centrum Sylt stehen, die mit starken Stimmen ebenso wie rockigem Sound, witzigen Texten und vor allem viel Motivation, das Publikum für sich zu gewinnen. Als Solisten treten Ocean Renner, Hugo Bremser und Maciej Janecki an. Im Duo lassen sich Aline & Jonathan und „Dave Hell“ hören. Und jeweils zu fünft erobern die Bands „The Midgets“ und „Schnirk & Friends“ die Stage. Kein leichter Job für die Jury, die die Henner-Trophäe und den Reinhard Mey-Sonderpreis vergeben werden. Zu den eigentlichen Wettbewerbs-Acts kommt ein spannendes musikalisches Rahmenprogramm.