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Aktuelles & Geschichten

Naturzentrum Braderup wieder geöffnet

Die neue Ausstellung ist einen Besuch wert!

Im Januar starteten die Sanierungsarbeiten im Naturzentrum Braderup, die einmal alles auf links krempelten. Seit Mitte Juli nun ist die völlig neu konzipierte Ausstellung in den Räumlichkeiten am M.-T. Buchholz Stich zu sehen. Wir waren vor Ort und haben mit Maike Lappoehn, Geschäftsführerin der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., über die Baumaßnahmen, die ersten Reaktionen und die anstehenden Pläne und Projekte gesprochen.

„Für mich ist das Zentrum jetzt viel offener, klarer strukturiert und schafft dadurch Raum für Kreativität. Das ist ein echter Wandel."

 

Frau sitzt lächelnd in der Ausstellung im Naturzentrum Braderup und schaut in die Kamera
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Blick in einen offenen und klar strukturierten Ausstellungsraum
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Was ist in den letzten Monaten passiert – und welche Herausforderungen gab es?

Die Planungsphase hat ganze zwei Jahre gedauert und war sehr intensiv. Besonders aufwendig war rückblickend die energetische Sanierung des Gebäudes – angefangen bei der Beantragung der Fördermittel bis hin zum langen Warten auf deren Bewilligung.

Wir haben das Zentrum sprichwörtlich einmal auf links gedreht und energetisch im Bestand modernisiert, wo immer es möglich war: Eine neue Photovoltaikanlage, neue Fenster, Boden- und Wanddämmung sowie neue Lehmwände. Auch die Barrierefreiheit war uns ein großes Anliegen – und auch das war ein Kraftakt.

Mit dem Umbau selbst konnten wir erst im Januar starten, nach langen Wartezeiten. Und dann wurde es richtig eng: Die Deadline zur Jahreshauptversammlung mit Sommerfest stand fest – bis dahin musste etwas sichtbar sein.

Wie fühlt sich das Zentrum jetzt für dich persönlich an? Was war dir besonders wichtig?

Für mich ist das Zentrum jetzt viel offener, klarer strukturiert und schafft dadurch Raum für Kreativität. Das ist ein echter Wandel. Die Ausstellung kann zudem weiter wachsen – wir haben viele Möglichkeiten zur Aktualisierung, zum Beispiel im Bereich Wattenmeer oder bei neuen Entwicklungen in Flora und Fauna.
Was ich besonders schön finde: Wir kommen viel mehr ins Gespräch mit unseren Besucher*innen. Viele setzen sich auf unsere neuen Sitzmöglichkeiten, verweilen und tauschen sich aus – genau das hatten wir uns gewünscht.

Was erwartet die Besucher*innen in der neuen Ausstellung?

Ein breites Spektrum an Themen: vom Lebensraum Heide über das Morsum Kliff bis hin zu Vereinsarbeit, Energie, Küstenschutz und natürlich dem Nationalpark Wattenmeer – inklusive Vogelzug und Meeresströmungen. An unserer Forscherbank mit Mikroskopen können kleine Naturfunde ganz groß betrachtet werden – ein Highlight für Groß und Klein.

Ein Mikroskop zegt die Details eines Seeigels
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Einblicke in die neue Ausstellung:
Drei Besucherinnen tauschen sich im Naturzentrum Braderup aus
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Für wen ist die Ausstellung gedacht?

Vor allem für Familien – aber auch viele ältere Gäste kommen vorbei. Wenn unser Garten wiederhergestellt ist, wird es hier ein Ort zum Verweilen und Entschleunigen für alle Generationen.

 

Wie sind die bisherigen Reaktionen der Besucher*innen?

Durchweg positiv. Viele stehen erst einmal sprachlos im Eingang, schauen sich um, lassen die neue Atmosphäre auf sich wirken – und genießen.

Natürlich fällt auf, dass das Aquarium fehlt – das war für uns aber eine bewusste Entscheidung. Es passt einfach nicht mehr in unsere Zeit, und es gibt auf der Insel bereits drei andere Aquarien. Stattdessen hören wir oft: „Wie schön hell, klar und freundlich – das macht Freude!“

 

Wie geht es weiter? Welche Projekte stehen an?

Als nächstes steht die Neugestaltung des Gartens an. Dafür müssen wir im August noch Fördermittel beantragen, denn nach dem großen Umbau ist das Budget erst einmal aufgebraucht.
Für den Herbst denken wir an kleinere Veranstaltungen in der Ausstellung – etwa Lesungen oder Konzerte. Außerdem möchte ich gemeinsam mit unserem neuen Freiwilligen-Team kreative Nachmittage und ein kleines Abendprogramm entwickeln.
Und ja – Ausstellung und Bau waren am Ende deutlich teurer als geplant. Wir freuen uns daher sehr über Spenden, um das Zentrum weiterhin lebendig und zukunftsfähig gestalten zu können.

 

Weitere Informationen zum Naturzentrum Braderup gibt es hier.