Für viele ist Keitum das Juwel der Insel. Typisch Friesisch, typisch Sylt. Traditionell. Beschmückt mit Reetdachhäusern, Steinwällen und hübschen Gärten. Mittendrin und am Rande operiert hier ein wesentlicher Teil der Sylter Landwirtschaft. Keitum ist ursprünglich und bodenständig, hier scheint die Welt noch in Ordnung. Am Watt im Osten der Insel, umgeben von Wiesen und weidenden Pferden. Umso erfrischender wirkt es, wenn es jemand wagt, aus der Reihe zu tanzen, die Dinge anders zu machen. Vielleicht sogar anzuecken.
Mit dieser mutigen Energie starteten vor drei Monaten, am 11. Mai dieses Jahres, Fabian Kolb und Johannes Philipson in ihre erste Saison als Käseklub in Keitum. Monate zuvor klotzten die beiden ordentlich ran, entwickelten neue handwerkliche Fähigkeiten, ob sie wollten oder nicht, und lernten sich aufs Neue kennen. Der kreative Name des Ladens wirft vermutlich so viele Fragen auf, wie Gelüste. Wird hier nach Sonnenuntergang geravt? Wie kommt man da rein? Muss man Mitglied sein? Dreh- und Angelpunkt des Käseklubs, welcher sein Zuhause in den Räumen des ehemaligen Friesischen Käselädchens gefunden hat, ist in erster Linie tatsächlich der Käse. Beim Betreten des Gebäudes, schräg gegenüber vom Keitumer Teekontor und neben Georg's Galerie, wird das schnell deutlich. Denn die feinsten Aromen nehmen von der Theke aus ihren Weg und erfüllen den Laden.